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1. Geschichte des Altertums - S. 284

1889 - Wiesbaden : Kunze
284 Dritter Abschnitt.' Dritter Zeitraum. Um sich die günstige Stimmung des Volkes zu erhalten, sah er von dem verhaßten Königstitel ab und ließ sich von dem Senat den Namen Augustus, d. H. der Erhabene, beilegen. Dem Scheine nach behielt er die republikanischen Formen bei, ließ sich aber von dem Senat nach und nach alle wichtigen Staatsämter übertragen und von Zeit zu Zeit erneuern. Als Imperator hatte er den Oberbefehl über alle Streitkräfte zu Wasser und zu Land und die Entscheidung über Krieg und Frieden; als Prinzeps (Fürst) hatte er den Vorsitz im Senat und in dem Staatsrat, der aus 15 Mitgliedern desselben gebildet war, sowie die Leitung der Gesetzgebung und des Gerichtswesens; als Inhaber der Tribunengewalt mit der Befugnis, seine Kollegen selbst zu wählen, war er Volksvertreter; als Aufseher über die Sitten wirkte er auf das Privatleben ein, und als Oberpriester hatte er die Aufsicht über Religion und Kultus; als ständiger Konsul und Prokonsul mit der Vollmacht, seine Stellvertreter und Amtsgenossen vorzuschlagen oder zu ernennen, hatte er die Verwaltung Roms und der Provinzen in feinen Händen. Den Senat reinigte er von den ihm mißliebigen Personen und beschränkte ihn auf 600 Mitglieder, die sein gefügiges Werkzeug bildeten; die Volksversammlung berief er nur noch der Form wegen, um die Beamten wählen zu lassen. Unter Festen, Spielen und Getreidespenden wurde das Volk über den Verlust seiner Freiheit hinweggetäuscht. Übrigens verfuhr Augustus nicht bloß mit Klugheit, sondern auch mit Milde und vermied sorgfältig jeden äußeren Schein eines Machthabers. Wohlwollend und freundlich gegen Vornehm und Gering, zeigte er sich nur in der Tracht eines Senators und gab durch die Einfachheit, die in feinem Wohnhaus aus dem Palatinus (daher Palast) herrschte, sowie durch seine Mäßigkeit im Essen und Trinken den prunkenden und üppigen Römern ein heilsames Vorbild. Das römischeweltreich erstreckte sich unter seiner Regierung über alle Länder, die um das Mittelmeer lagen. Es reichte vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein und dem schwarzen Meere bis zu den Wüsten Afrikas und Arabiens, zählte 25 Provinzen und etwa 120 Millionen Menschen der verschiedensten Abstammung. Augustus hielt in diesem großen Reiche durch stehende Heere den Frieden aufrecht und sorgte für eine geregelte Verwaltung. In den Grenzprovinzen ließ er für die Krieger feste Standlager errichten, aus welchen sich allmählich Städte entwickelten. Um die Provinzen vor der Aussaugung durch habgierige Beamte zu bewahren, setzte er Statt-

2. Das Altertum - S. 17

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 16. Geschichte der Perser. yj Das perserreich erhielt ein festeres Gefüge. Die Staats- Despotische gemalt des „Großkönigs" war unbeschränkt (Despotismus); in seiner Hand lag Leben und Gut aller Untertanen. Nur wenige durften ihm nahen, und roem der Zutritt gestattet ward, der mußte sich vor dem Herrschersitz niederwerfen. Sein glänzendes hoflager (15000 Menschen) hielt der König vor xömgs-getööhnlich in Susa, der Reichshauptstadt, außerdem inpersepolis, in f,of dem kühlen Lkb ätana und später in Babylon, Rm Hofe erzog man die Söhne der vornehmen, um sie zu erfahrenen und zuverlässigen Beamten heranzubilden. Das ganze Land wurde in 20 Satrapien (Statthalterschaften)innere (Eineingeteilt. Die Satrapen hatten für Recht und Ordnung und für die Er-Hebung der Steuern zu sorgen. Rufseher und Horcher, die „Rügen" und „Dhren" des Königs, überwachten die hohen Beamten, und eine Rrt Polizei die Bevölkerung. Heerstraßen waren durch das ganze Land gezogen. Don drei zu drei Meilen sah man auf ihnen Stationshäuser; hier standen stets Berittene zur Beförderung königlicher Botschaften bereit, hier gab es Herbergen für Reisende. Rn wichtigen Punkten wurden Festungen angelegt. Besatzungen Kriegswesen wurden durch das Land hin verteilt; die zuverlässigste Heerschar war die persische Truppe von 10000 „Unsterblichen", die dem König als Leibwache dienten, von viel geringerem wert waren die ungeübten Massen, die für größere Kriegszüge in den anderen Provinzen aufgeboten wurden. Ris Flotte des Reiches dienten die Schiffe der kleinasiatischen Griechen-ftäbte, der Phönizier und der Ägypter. Darius förderte den Rnbau des Landes, den die (Drmuzblehre den candbau Persern zur heiligen Pflicht machte. Er hob den Handel durch Ein- Seif führung einheitlicher Münze (der Golddareikos galt etwa 20 Mark) und durch den Bau von Handelsstraßen, Brücken und Kanälen; so vollendete er den von Necho begonnenen Kanal vom Nil zum Roten Meere (§ 4, 3). Durch Besteuerung des Grundbesitzes, durch Wege- und steuern Wasserzölle beschaffte er die Mittel für die Verwaltung des Landes. Das persische Volk sagte von seinen drei ersten Königen: „Eqrus war ein Vater, Kambyses ein Herr, Darius ein Kaufmann." 4. Terxes, der Sohn des Darius, setzte den Kampf gegen die Griechen versau des foit. Unter ihm begann der verfall des Reiches, das endlich von dem Reuf|Cs mazedonischen Könige Rlexander dem Großen unterworfen wurde (§34—36). ilnbrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 2

3. Griechische Geschichte - S. 56

1896 - Dresden : Höckner
— 56 — ^cmien u. s. f.) die einheimischen Landesfürsten fort. Das ganze Reich durchzog, alle wichtigeren Städte verbindend, eine große Heerstraße mit «Stationen für den Kurierdienst und Kastellen an wichtigen Punkten Die 10,000 „Unsterblichen", desgleichen 2000 auserlesene Reiter und ebensoviele Lanzenträger zu Fuß waren stets bereit, dem Befehl unmittelbaren Nachdruck zu geben; hierzu kam für den Kriegsfall außer dem stehenden Heere in den Festungen ein unermeßliches Heeresaufgebot auf Gruud der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Goldmünze (Gold-Dareikos = c. 20 M., Silber-Itater = 2 M.) erleichterte den Verkehr zwischen den uralten Kulturländern des weiten Reichs, der auch durch Anlage von Kanälen (Nilkanal) und Straßen gefördert und durch Zwischenzölle nicht gehemmt wurde. Für den Anbau des Landes zu sorgen, machte den Persern schon ihr Glaube zur Pflicht (S. 53). 1. Der und der ionische Aufstand. 500 — 494 v. Chr. 1. Der große Zug des Darius gegen die Scythen, die Steppenvölker im Norden der unteren Donau und des Schwarzen Meeres, welche noch im 7. Jahrh, die asiatische Kulturwelt mit ihren Einfällen heimgesucht hatten, hatte keinen den großen Opfern entsprechenden Erfolg (515). Nur dem Einspruch des Histiäus von Milet gegen die Absicht anderer griechischer Tyrannen (Miltiades vom thraeischen Chersones), durch den Abbruch der Donaubrücke die Niederlage der Perser zu vollenden und die griechische Freiheit zu retten, dankte der König die glückliche Rückkehr aus dem öden Barbarenlande. Doch wurden die Übergangspunkte von Asien nach Europa am Bosporus und Hellespont (Byzanz, Perinth u. a.), einige Inseln wie Lemnos und Jmbros, die thraeischen Küstenlandschaften bis zum Strymon besetzt und behauptet. Selbst der macedo-nische König wnrde genötigt, die persische Hoheit anzuerkennen, und dadurch das persische Machtgebiet bis zum Olymp ausgedehnt. Zugleich gab Darius geheimen Auftrag, die Küsten und Inseln der Joner zu erforschen; der Angriff auf das griechische Mutterland war nur noch eine Frage der Zeit. 2. Da ließ der Ausbruch des ionischen Auf-500. standes i. I. 500 den Persern keine Wahl mehr. Der Tyrann Histiäus von Milet war vom Großkönig aus Eisersucht auf seine wachsende Macht unter ehrenvollem Borwand nach L>nsa berufen worden. Für ihn hatte sein Schwiegersohn Aristagoras die Herrschaft übernommen, ein verwegener und verschlagener Mann, der sich infolge seiner mißglückten Unternehmung gegen Naxos mit den Persern überwarf und seine tyrannische Gewalt niederlegte. Der Sturz der Tyrannis

4. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 101

1869 - Leipzig : Teubner
Geographie Griechenlands. 101 liche Weidetriften vorhanden, aber doch im allgemeinen das Klima rauh und nebelig. Wenn die Volksstimme *) den Böotern einen trägen Geist und plumpe schwere Zunge zuschrieb, so habeu sie dieselbe doch später durch den kräftigsten, wenn auch kurz dauernden Aufschwung Lügeu gestraft. Übrigens begünstigte die Bodengestaltung das Nebeueiuanderbestehn zahlreicher selbständiger Gemein- Wesen, welche zwar durch die wenig geschützte Lage zur Einigung gedrängt waren, aber sich doch sortwärend befehdeten. Da es in Folge beider Umstände der Schau- platz zahlreicher Kämpfe war, nannte man das Land die des Ares. Zahlreiche Städte waren im Kopaiskessellande erbaut: Orchomeuos (Miny- eios), westwärts dann an den Abhängen der Berge Chäroneia, Lebadeia, Koroneia, näher dem See Haliartos. In dem Kessellande des Hylike lag aufwärts der Waßerfcheide nahe die wichtigste alte Stadt Thebä, an den Ost- abhängen des Helikon T h e f p i ä, im südlichen Teil endlich P l a t ä ä, T a n a - gra am Afopos, an der Ostküste Delion und das frühzeitig zu Attila gezogne Oropos. Obgleich anf zwei Seiten an das Meer grenzend, besaß es doch keine Häfen. Die Rhede von Aulis am Euripos hat nur in der mythischen Zeit Berühmtheit erlangt. 9. Attika (über 40 Hhm.) ist die zum Vorgebirg Suuiou vom Parnes sich erstreckende Halbinsel. Die Berge ließen nur weuige Ebnen, außer den § 40, 6 erwähnten im No. das kleine marathonische Feld und au der Ost- küste bei Braurou die fisßoycaa. Kahl und steinig (nqcivcxyj) war fast überall der Boden, die Flüße und Bäche versiegten im Sommer fast gänzlich und manche Quellen boteu den bittern Salzgeschmack des Meers. Die wegen ihrer Süßigkeit gerühmten Feigen waren nicht in Menge vorhanden und die Ölbäume muste strenges Gesetz gegen die Ausrottung schützen^). Aber die Erde bot Stein und Metall und alle sonstige Ungunst wurde auf das reichlichste ersetzt durch die günstige Meereslage, welche dem Land der Mittelpunkt des Seeverkehrs zu werden die Möglichkeit bot. Was wäre die in der Ebne des Kephissos und Jlissos um die Felsenklippe der Akropolis gelagerte Hauptstadt Athenä geworden, wenn sie nicht iu den nur 30 Stadien entfernten Häfen Peiräeus, Phaleron, Mnnychia die Quellen des Wolstands und der Macht gehabt hätte? Ungemein zahlreich sind die Ortsnamen in der nicht eben großen Landschaft. Als die wich- tigsten heben wir hier heraus das durch feine Heiligtümer berühmte Eleusis, Öu oe, das kleiue Phyle und Dekeleia am Fuß des Parnes, in der Nähe der Hauptstadt den durch seine Kohlenbrennereien und die Tüchtigkeit seiner Be- wohner ausgezeichneten großen Flecken A ch a r n ä. 10. Meg aris (16 □ M.), die schon eingeengtere Landschaft zwischen dem korinthischen und saronischen Busen, enthielt außer unwirtlichen rauhen Bergen und Sandboden nur eine fruchtbarere Ebue im O., in welcher die Hauptstadt Megara mit dem Hafen Nisäa lag. Iii. Die Pewponnesos. 1 Korinthia (über 12 [Um.), die zunächst dem Jsthmos gelegne, diesen selbst und ein wenn auch von den Megarern immer streitig gemachtes Gebiet bis zu den Höhn der Geraneia umsaßend^). Das schroff aus der Ebne ansteigende Gebirge gewärte über die vorlagernde Tiefe den Blick nach zwei Meeren und dereu Inseln und jenseitigen Ufern, der Boden aber war, wenn auch gut bewäßert, doch mit Ausnahme der kleinen nach Westen zu gelegnen Ebne'*) steinig und 1) Wachsmuch Hellen. Altertumskunde I 23. — 2) Lysias ksqi %ov cr\y.ov. — 3) Cnrtius Pelop. Ii 551 ff. — 4) Curt. Pelop. Ii 515.

5. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 60

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 60 — hervor, für die aus der griechischen Götterwelt Zeus (lat. Juppiter) und Artemis eintraten. Für das alltägliche Gewerbe des Landbaus waren besonders wichtig der Natur- und Kriegsgott Mars, der Saatengott S a t ü r n u s , der Herdengott F a u n u s und viele kleinere Naturgottheiten (b. i. Verkörperungen von Naturerscheinungen). Auch unpersönliche Begriffe würden von den Latinern zu Gottheiten erhoben, z. B. Fortuna, die Glücksgöttin, Iustrtia, die Göttin der Gerechtigkeit, Konkörbia, die Göttin der Eintracht. In jedem Hause gab es einen Altar, wo unter Leitung des Hausvaters die Renaten (b. i. Hausgötter) verehrt und durch Darbietung von Opfergaben erfreut würden; auch die M a n e n, die Seelen der Abgeschiebenen, fanben fromme Verehrung. Eine große Neigung zu Aberglauben war der Frömmigkeit der Latiner beigemischt (vgl. o. Etrusker). Dies echte Bauernvolk zerfiel in breißig Gaue, die in einem losen Bnttbe vereinigt waren. Er fanb alljährlich seinen Ausbruck in einem feierlichen Bunbesfeste zu Ehren des Juppiter auf den Höhen der Albanerberge, welche die natürliche Festung von Latium barstellten. Eine zweite gemeinsame Opferstätte hatten die Latiner in dem Heiligtum der Diana auf dem Berge Aventinus, bet am Tiber lag. In jebem der breißig Gaue war der Lanbbesitz unter runb hunbert Geschlechter (gentes) verteilt, die ihn durch ihre Geschlechts-ültesten ober Häuptlinge verwalteten. Als Mittelpunkt eines ieben Gaus biente die Burg (arx), die ein stark umwallter Hügel war. Hierhin flüchteten in Kriegszeiten die Gutsbesitzer des flachen Landes ihre Greife, Weiber und Kinder und all ihren beweglichen Besitz. Hier erfolgte an bestimmten Tagen die Rechtsprechung über Streitfälle und Verbrechen; hier stcmben auch die Heiligtümer, an bettelt die gottesdienstlichen Feiern für den Gau stattfanben. Der angesehene Geschlechtsälteste, dem die Leitung der Gerichtssitzungen und der Gottesbienste übertragen war, hatte zugleich den Gau nach außen zu vertreten; man nannte ihn rex (b. i. König). Vorort des Latinischen Bunbes war seit alten Zeiten der Gau der Albaner, bessen Burg Alba longa bet Mittelpunkt von Latium war. Es entstaub ihm aber ein Wettbewerber im Gau der Rämner, bett seine günstige Lage am Tiber be-sonbers wichtig machte. Nicht nur der Hanbelsverkehr auf dem bis zum Ramnergau schiffbaren Flusse trug zu feinem Aufsteigen bei, sonbern auch der feinbliche ober friebliche Verkehr mit bett Nachbarvölkern. Denn der Gau grenzte im Osten an die Sabiner, von betten ein Gau unmittelbar an der Grenze auf dem Hügel Qut -r tn ali s feine Burg hatte. Und noch wichtiger war, daß der Tiber die Nord grenze Latiums gegen die Etrusker bildete; auf dem ttörd-

6. Die vorchristliche Kulturwelt - S. XII

1910 - München : Oldenbourg
Xii Einleitung. Feuersttte angelegten R u n d h t t e n (Wohngruben) sowie die Pfahlbauten, deren Reste in vielen Seen der nrdlichen Alpenvorlnder') noch vorhanden sind. Die Pfahlbaudrfer waren auf starken Rosten, die eine breite Plattform trugen, aufgebaut und zwar in derartiger Entfernung vom Ufer, da sie einerseits eine gewisse Sicherheit gewhrleisteten, anderseits einen leichten Verkehr mit dem Lande ermglichten. Die Htten bestanden aus Holz oder Stroh, hatten jedoch eine aus Steinen errichtete Feuerstelle. Tische und Bnke waren bekannt, des-gleichen Spinnwirtel und Webevorrichtuugeu fr die Zubereitung des Flachses, ferner geflochtene Matten (aus Baumbast) und Krbe (aus Weidenruten). Tie Werkzeuge und Waffen wurden noch aus teilt hergestellt, wiesen aber eine sehr mhsame und kunstvolle Bearbeitung auf; sie waren fein geschliffen und durchbohrt, um sie mit Stielen versehen zu knnen. Auerdem wurden M a h l st e i n e zum Zerquetschen der Getreidekrner benutzt. Daneben traten Gerte aus Holz, Bein, Horn und Geweih zeitweise mehr in den Hintergrund, da man diese Stoffe jetzt mit Vorliebe fr kleinere Nutzgegenstnde (Angeln, Widerhaken, Weberschiffchen, Schsseln, Lffel, Trinkgefe) oder Kunst- und Schmuckgegenstnde (Nadeln, Kmme) verwendete. Als neue Erzengnisse er-scheinen Bogen und Pfeile aus Holz, ferner die fr den Landverkehr nnentbehr-lichen Rderwagen und die fr den Wasserverkehr wichtigen Ginbume (ausgehhlte Baumstmme in Kahnform). Da die Nahrung vielfach schon durch Kochen und Backen bereitet wurde, war die Tpferei (anfangs mit der Hand, spter mit der Drehscheibe) weit fortgeschritten; man findet hbschgeformte und verzierte Vasen, Tpfe, Becher und Krge. In der Kunstbettigung sind die naturwahren Darstellungen von Jagdtieren verschwunden: dafr finden wir auf Tongefen u. . Nutzgegenstnden liebevoll ausgefhrte Pflanzenmuster und die Anfnge des sog. geometrischen Stils, d. h. Verzierungen in einfachen geometrischen Figuren (geraden und gebrocheneu Linien, Kurven u. dgl.). Diese Beobachtung zeigt, da die Vorliebe fr die Jagdtiere allmhlich zurcktritt hinter das Interesse fr den Acker- und Gartenbau sowie die Verschnerung des huslichen Lebens. Whrend sich aus der lteren Steinzeit Grber nur vereinzelt nachweisen lassen, sind uns die Bestattungssitten der jngeren Steinzeit aus zahlreichen Funden wohlbekannt. Als Eigenart derselben erscheinen die sog. Hocker-g r b e r, wie sie in unserem engeren Vaterland (z. B. in der Oberpfalz und in der Gegend um Straubing) hufig aufgedeckt werden. Man beerdigte die Leichen in hockender" Stellung, wobei Atme und Beine fest mit dem Oberkrper verschnrt wurdeu. Die Form der Grber richtete sich nach den gegebenen Verhltnissen. Am beliebtesten waren neben den gewhnlichen Flachgrbern" natrliche oder knstliche Felsenhhlen, soweit diese nicht von Lebenden bewohnt wurden. Wo dergleichen fehlte ober nicht hergestellt werden konnte, suchte der Mensch Ersatz in der Errichtung fester S te in kamm er n. der ihnen wlbte sich hufig ein Erdhgel, zu welchem mitunter ein aus Steinplatten erbauter Gang fhrte. Diese Hgelgrber tragen zuweilen auch die Bezeichnung Hnenbetten" oder Riesengrber", wodurch ihr hohes Alter angedeutet werden soll. Da man den Toten in der Regel Kleider, Waffen, Gerte, E- und Trink- x) Prchtige Funde aus dem Tegern- und dem Starnberger See (Rvseninsel) finden sich im Mnchener Museum fr vorgeschichtliche Altertmer, solche aus den Seen des Salzkammergutes in Salzburg.

7. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 230

1910 - München : Oldenbourg
230 Die Rmer. Linie Genfersee obere Donau bis ungefhr zum Wiener Wald), nmlich Rtien 16/15 (mit Bindelicien) und Noricum unterwerfen. Hauptsttzpunkte in den neuer-wordenen Gebieten wurden Augusta Vindelicorum (Augsburg) und Castra Rkgiria (Regensburg) neben Vindobuna (Wien; in Pannonien). Die Provinz 29 Msien (etwa das heutige Serbien und Bulgarien) war schon vorher von Mace-dornen aus erobert worden. Whrend dann Tiberius in den Jahren 129 v. Chr. die Grenze Pannoniens (s. S. 226) bis an die Donau erweiterte und damit die Eroberung des rechts-feitigert Donaugebietes zum Abschlu brachte, unternahm D r u s u s gleichzeitig mehrere Feldzge nach Germanien (zwischen Rhein und Elbe). Auf dem ersten baute er vom Niederrhein zur Zuidersee^) und von da zur Nordsee einen Kanal, die fossa Drusiana, fuhr mit der Flotte in die Emsmndung hinein und zwang von hier aus die Kstenstmme, besonders die Friesen, zur Anerkennung der rmischen Oberhoheit. Die weiteren Vorste (vom Rhein aus) fhrten zur wenigstens uerlichen Unterwerfung der wichtigsten Binnenstmme, so der 9 Sugambrer, der Chatten, der Cherusker u. a. Auf dem letzten Zug drang Drnsns (von v Cbr Mainz aus) bis an die Elbe vor, starb aber während des Rckmarsches infolge 'eines unglcklichen Sturzes mit dem Pferde. Hierauf bernahm Tiberius den Oberbefehl in Germanien und vollendete mehr mit Klugheit als durch Krieg" das Werk seines Bruders. Das Land zwischen Rhein und Elbe schien fr die rmische Herrschaft dauernd gewonnen. Nun richtete Tiberius sein Augenmerk auf Bhmen, welches das Verbindnngs-land zwischen der Elbe und der mittleren Donau bildete. Hier hatte der Marko-mannenfrst M a r b o d ein bedeutendes Reich gegrndet. Schon plante Tiberius einen Doppelangriff auf Bhmen, von Nordwesten her (aus der Maingegend) und von Sdosten her (aus Pannonien). Da brach in Pannonien ein ge-jhrlicher Aufstand (69 n. Chr.) aus, der den Tiberius zwang, mit Marbod Frieden zu schlieen. Fast gleichzeitig strzte die rmische Herrschaft zwischen 9 Rhein und Elbe durch die Schlacht im Teutoburger Walde jh zusammen. Drei Kfir rmische Legionen mit dem Feldherrn Qnintilins V a r u s wurden durch den 'Cheruskersrsten Arminins, der sich an die Spitze mehrerer germanischer Stmme gestellt hatte, vllig vernichtet.2) Infolgedessen gab Augustus die rechtsrheinischen Besitzungen wieder auf und begngte sich nach Niederwerfung des Pannonischen Aufstandes damit, im allgemeinen die Rhein- und Donaugrenze festzuhalten. Hauptsttzpunkte der erstereu waren fortan Moguntiacum (Mainz) und Castra vetera (bei Xanten gegenber der Lippemndung). 3. Die Sorge fr das Bolkswohl. Augustus gab dem Reiche, was es in den letzten hundert Jahren so schmerzlich vermit hatte, nmlich Ruhe und Frieden, wenigstens im Innern, verbunden mit Ordnung und Sicherheit des Besitzes. Infolge des Friedens hoben sich Landwirtschaft, Industrie und Handel; fr den letzteren wurde ferner ein weitverzweigtes Straennetz (besonders der die 1) Die Zuidersee war damals noch ein Binnensee und wurde erst 1219 und 1282 durch Meereseinbrche zu einem Meerbusen. 2) Quintiii Vare, legiones redde!" soll Augustus beim Empfang der Trauer-botschaft ausgerufen haben. - Nb. Uber die Freiheitskmpfe der Germanen sowie der die Rmerstdte im Rhein- und Donaugebiet f. Zweiter Hauptteil (Mittelalter)!

8. Altertum - S. 30

1906 - Leipzig : Teubner
— 30 gebildetes Polizeisystem („Augen und Ohren des Königs“) überwacht, Festungen und persische Garnisonen waren über das ganze Reich verteilt, alle Provinzen waren durch Kunststraßen mit den Hauptstädten verbunden, von Ephesus über Sardes nach Babylon und an die Mündungen des Schat-el-Arab im Persischen Golf (337 Meilen) führte eine große Reichsstraße, Kuriere unterhielten zwischen den einzelnen Stationen eine Art Postdienst für die königlichen Briefe und Botschaften. Der ungeheure Aufwand, den die Hofhaltungen des Königs und der Statthalter, sowie die Unterhaltung der Garnisonen verursachten, wurde durch die Tribute und Naturallieferungen der Provinzen bestritten, auf denen ein starker Abgabendruck lastete. Für den Handel sorgte Darius durch Anlegung von Straßen und Kanälen (der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindende Nilkanal)1) und durch Regelung des Münzwesens (System des Dareikos); den Ackerbau zu pflegen gebot das auch bei den Persern herrschende Gesetz Zarathustras (S. 25), die Magier waren nur Meder. Der ursprüngliche Glaube wurde jedoch durch das ungehinderte Eindringen der zahlreichen im Reich vertretenen fremden Kulte allmählich entstellt.2) 1) 'Ich habe diesen Kanal bauen lassen vom Flusse Piräva (dem Nil), der in Ägypten fließt, bis zum Meere, das von Persien kommt.’ So sagt er auf einem Denkstein, dessen Trümmer erhalten sind. 2) Die weitere Geschichte des Perserreichs, soweit sie für den Zweck des Grundrisses in Betracht kommt, ist mit der griechischen verflochten.

9. Griechische und römische Geschichte - S. 118

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
118 Die Kaiserzeit. * ^Gleich zu Beginn seiner Herrschaft sicherte er die Nordgrenze des Reiches durch mehrjährige Heerzüge im untern Donaugebiet, auf denen er die streitbaren Daker zurückwarf und jenseits des gewaltigen Stromes aus den heutigen Ländern Rumänien, Siebenbürgen, Buchenland und Bessarabien die neue Provinz Dacten einrichtete. Er baute die erste Brücke über die Donau, ein fast unzerstörbares Denkmal römischer Ingenieurkunst, und zahlreiche Brücken, Straßen, Häfen, auch eine Riesenlandstraße, die vom Schwarzen Meer an der Donau hinauf an den Rhein und tief nach Gallien hineinführte. Noch heute erinnert der Name Rumänien an die Römerfamilien, die sich damals in dem neugewonnenen Gebiet ansiedelten. 6. In seiner Hauptstadt legte er zwischen Kapitol und Quirinal einen öffentlichen Platz an, der mit Säulenhallen eingefaßt und gedeckt war: das Trajansforum. Mitten aus feinen großartigen Trümmern ragt, völlig unversehrt, die hundert Fuß hohe marmorne Trajanssäule empor, ein Ehrenmal, das der Senat zum Gedächtnis seiner Siege beschlossen. Aus der Spitze trug es das Bild des Kaisers, und ein Marmorband, das sich von unten bis oben um die Säule zu schlingen scheint, stellt, ähnlich den Gemälden, die früher bei einem Triumphzug dem Sieger vorangetragen wurden, den ganzen Dakerkrieg dar: das Soldatenleben auf dem Marsch und bei Flußübergängen, im Zelt und auf Wache, in Schlacht und Sieg; den Kriegsrat und die Heeresversammlung, worin der Feldherr, der inmitten seines Stabes auf der breiten Rednerbühne stand, in vollem Kriegsschmuck zu seinen Soldaten sprach; ebenso die Feinde in ihrer Kriegstracht, ihren militärischen Bewegungen und ihrer Verpflegung, mit ihren Hütten und Pferdescharen. Auf einem zweiten noch umfassenderen Feldzug überwältigte er die Parther, die Crassus und Antonius geschlagen hatten. Um die griechischen Halbmillionenstädte Ktesiphon und Seleucia zu schützen, verstärkte er auch hier die Grenzen durch drei neue Provinzen. Auf der Bahn Alexanders des Großen drang er bis an den Persischen Meerbusen vor und erreichte zu Schiff den Indischen Ozean. Dort erkrankte der rastlose Mann. Auf dem Heimweg starb er in Sizilien in den Armen seiner stillen, feinen Gemahlin Plotina. Wenige Stunden vor dem Tode bewog sie ihn, einen Sohn und Nachfolger zu ernennen.

10. Das Altertum - S. 105

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
105 - felsen hatte einige Bedeutung. Nrdlich davon waren die Lagunen und Dnen sehr hinderlich, so da R a v e n n a, eine wichtige Hafenstadt der rmischen Kaiserzeit, allmhlich zu einem unbedeutenden Landstdtchen geworden ist. Im Sden lag Brun dlfium, das heutige Brindisi, damals wichtig als berfahrtsort nach Griechenland. Besser ist die Westkste gestellt, da sie durch mehrere steilrandige Kesselbrche strker Westkste, gegliedert wird; schon im Altertum war der Golf von Neapel am wich-tigsten und durch zahlreiche, grtenteils griechische Siedlungen aus-gezeichnet, wie Cum, Pnteoli, Neapel, Pompeji, Hercu-tnum, Stabi und Baj, letzteres spterhin ein vornehmer Bade-ort, wo ein Prachtpalast an den anderen gebaut war." Gleichwohl war auch die Westkste auf langen Strecken durch fiebererzeugende Strand-smpfe oder Maremmen, die durch Stauung des Fluwaffers entstanden, fr die Besiedelnng unbrauchbar; am bekanntesten waren die Ponti-nischen Smpfe im Sden Roms. Im Sdosten frderte der nach Sdrste. Griechenland geffnete Golf von Tarent frhzeitig Handel und griechi-sche Kolonisation. Da der Apennin bogenfrmig die Halbinsel durchzieht, bleibt an drei Stellen Raum zur Fluentwicklung, allerdings ohne da eine ge-deihliche Binnenschiffahrt mglich wrde. Im Norden erweitert sich die Ebene zum Tiefland des Po, deffen Nebenflsse Ticinns (Tessin) auf Flsse, der linken und Trebia auf der rechten Seite in der rmischen Geschichte eine Rolle spielen. In der sdstlichen Ebene Apulien-Kalabrien gibt es nur unansehnliche Flchen, darunter den Asidus (Osanto). Im Apenninbogen liegt das Gebiet des Arno und Tiber, von Norden nach Sden immer niedriger werdend. Zwischen den beiden Flssen heit die Landschaft nach den Tuskern oder Etruskern Etrurien (Toskana), sdlich vom Tiber Lettinm (Rom) und Kompanien (Capna). Fr Handel und Verkehr, sowie fr die Kriegfhrung muten die bergnge besonders wichtig werden, die die mittlere Ebene mit den beiden ueren verbanden. Die Rmer bauten spterhin an diesen Stellen ihre beiden wichtigsten Heeresstraen. Die Via Appia verlief von Rom der Kapua an den Kandinifchen Engpssen und Venevent Die wichtigsten vorbei nach Apulien (Ascnlnm und Entt), berschritt den Ausidus Verkehrswege, und endete in Kalabrien bei Tarent und Bruudisium. Nach Norden ging zwar westlich vom Tiber eine Strae am Trasimenischen See vorbei zum Arno, aber wichtiger als der heute bevorzugte Pa zwischen Bologna und Florenz war im Altertum der stlich vom Tiber befindliche ber-gang in der Landschaft Umbrien; die Strae, Via Flaminia ge-nannt, berschritt unweit Sentinnm den Kamm und traf bei der
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